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29.11.2010   Update
16h08: Italien 4,67%, Spanien 5,44% Alarmstufe ROT

25.11.2010   Defcon 1
So hieß es in dem Film "Wargames", heute sind die Alarmstufen eher farbig. Anfang November stieg die Umlaufrendite der 10-jährigen irischen Staatsanleihen schnell auf 7%. Würde diese dort bis Mitte 2011 verharren, wäre es für den Staat unmöglich, sein riesiges Haushaltsdefizit mit regulärem Kredit zu finanzieren. Inzwischen hat die Rendite trotz Annahme des Rettungsschirms 8,5% erreicht und die entsprechende portugiesische Quote bewegte sich letzte Woche über 7%. Das Kreditvolumen für Griechenland, Irland und Portugal ist mit insgesamt vielleicht 300 Mrd Euro erstmal wenig bedrohlich. Aber jetzt steht weiterer Ärger ins Haus: Seit gestern rentierten die spanische Staatsanleihen über 5%. Meines Wissens beträgt der Kreditbedarf von Spanien bis 2013 um die 540 Mrd Euro. Wieviel die vom Rettungsschirm brauchen würden, weiss ich nicht, aber Irland hat bei einem Bedarf von ca 80 Mrd bis 2013 gleich 90 Mrd vom Rettungsschirm geholt. Sollte Spanien auch so hinlangen, brauchen wir einen neuen.
Ich stelle mir das mit dem Euro Rettungsschirm jetzt mal bildlich als Regenschirm vor: Wenn Spanien neben Griechenland, Irland und Portugal da auch noch drunter will, werden die Hintern ganz schön nass.
Und der nächste Kandidat braucht sowieso den Schirm für sich alleine: Italien. Deren Bonds sind mit 4,3% derzeit noch im grünen Bereich und legten auch nur wenig zu. Dummerweise haben Silvios Mannen hauptsächlich kurzfristige Verbindlichkeiten angehäuft und müssen bis 2013 über 1000 Mrd Euro überrollen!
Für meinen Geschmack lese ich Schlüsselwörter wie "Währungsreform" oder "Zusammenbruch des Euro" inzwischen viel zu oft und nicht nur auf den einschlägigen Webseiten sondern im Mainstream. Es heißt zwar daß Todgesagte länger leben aber wenn die Spanier weiter rennen oder die Italiener anfangen sich auf den Weg zu machen, setze ich meine persönliche Alarmstufe auf rot!

02.11.2010   Toms Trick
Für einen Zuschauer war es wahrscheinlich ein eigenartiges Bild: Zuerst lockert der Typ die Radmuttern am Auto, dann steigt er ein, fährt ein paar Parkplätze weiter, steigt wieder aus und tritt mit dem Fuss ein paar Mal gegen den unschuldigen Reifen. - Na ja, ganz unschuldig war der Reifen nicht, letztes Wochenende habe ich genau den nicht von der Hinterachse an Ulis Focus bekommen und musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Dann hat mit ein Kollege, besagter Tom, erzählt, wie er ein widerspenstiges Rad lockert. Hat bei mir auch geholfen!
Ohne Gewähr! Für Nachahmer: Radmuttern nur 1/2 Umdrehung lockern, Wagenheber beim Dagegentreten schon unter das Auto stellen.

16.10.2010   Inflation - andauernder, "signifikanten" Anstieg des Preisniveaus.
Glaubt man den offiziellen Statistiken, ist dies seit Jahren bei 1-2% kein Problem. Die "gefühlte Inflation" ist da schon anders. Je nach Aufbau des persöhnlichen Warenkorbs liegt diese seit der Euroeinführung auf 3-7% jährlich. Paßt, wenn ich mir meine Ausgabenaufzeichnungen seit 2001 ansehe. Für die USA gibts die geniale shadowstats von John Williams, wo man den Unterschied zwischen der offiziellen Preissteigerungsrate (CPI) und der alternativen Berechnung sieht. Letztere basiert auf den selben Daten, aber der Berechnungsmethode von 1980. Ich kenne leider keine Webseite, die dies für Deutschland auswertet.
Die Preissteigerung wird meiner Meinung nach 2011 deutlich dramatischer. In den letzten Wochen bin ich bei Recherchen wiederholt über Anzeichen dafür gestolpert, z.B. Berichte über Papierpreise und Stahlwaren. An den Börsen die Höchstkurse bei Rohstoffen (Weizen, Baumwolle). Dazu noch die angekündigte Erhöhung bei den Strompreisen und die Suche des Staats nach Mehreinnahmen.

13.10.2010   Ausflug
Wahrscheinlich war das der letzte Ausflug dieses Jahr auf die Stoisser Alm, ab 18.10. ist sie geschlossen. Wenn das Wetter mitspielt, fahre ich jetzt eher in der Ebene. Sicherheitshalber montiere ich am Wochenende aber die Winterreifen auf das Auto und nehme schon mal die Tourenski mit nach Traunstein.
PS: Das Bild mit den Herbstzeitlosen stammt von Ende September, inzwischen stehen noch ein paar vereinzelte dort.

03.10.2010   tipping point - Umschlagpunkt, Wendepunkt, kippen
Das sind die ersten Suchergebnisse zu dem Begriff, der mich die letzten Tage zunehmend umtreibt. Ich glaube, daß wir an einem solchen angekommen sind. Nicht so sehr im Zusammenhang mit der Finanzkrise, da ist der Umkehrprozess, ein schleichender, kaum erkennbarer. - Nein:
Zum Ersten in den Medien: Hr Sarrazin, man mag von seinen Ansichten halten was man will, nutzt die garantierte Freiheit der Meinungsäusserung dazu, einige Dinge zu sagen, die niemand in den sogenannten "Leitmedien" die letzten 10 Jahre veröffentlicht hat. Nur wenige Wochen danach tauchen dort Ansichten auf, die lange als politisch unkorrekt unterdrückt wurden, obwohl sie in der Bevölkerung schon lange weit verbreitet aber auch diskutiert sind.
Zum Zweiten könnte der Protest um den Neubau des Stuttgarter Bahnhofs und das Unverständnis nebst der harten Reaktion der Politiker ein weiterer Wendepunkt sein. Bisher haben viele Menschem einfach auf die Politik geschimpft aber resigniert, man könne sowieso nichts machen. Plötzlich aber bringt der Abriss des alten Bahnhofs und insbesondere das Fällen der Bäume im Schlosspark eine riesige Menschenmenge auf die Beine. Das Entscheidende hierbei ist, das diese Proteste quer durch die Bevölkerung stattfinden: Rentner und Jugendliche, Normalos und Anzugträger zeigen, daß die Grenze der Duldsamkeit erreicht ist. Lobbismus und politische Arroganz haben einen Punkt erreicht, an dem ein Kippen möglich ist. Ein Kippen, das in Deutschland zu dem geführt hat, dessen 20 jähriges Jubiläum wir heute feiern.

01.10.2010   worlds far beyond
Schon fasziniernd, vor 20 Jahren diskutierte man noch darüber, ob es überhaupt Planeten um fremde Sonnen gibt und jetzt kennt man über 400 davon. Die letzte Entdeckung, Gliese 581 g finde ich besonders aufregend: ca 1,4 facher Erdradius und mitten in der habitablen Zone!

14.09.2010   Ostsee II
Letzten Freitag bin ich an die Ostsee gefahren und hab die Beiden besucht. Dann noch ein paar Tage in Travemünde und bei einer von Ulis Freundinnen in Hamburg. Heim mit dem Flieger. Lilly war auf der Reise wirklich pflegeleicht, trotzdem bin ich froh, wieder daheim zu sein.

28.08.2010   Ostsee I
Meine Mädels sind nun seit eineinhalb Wochen bei einer Mutter-Kind-Kur an der Ostsee. während ich ganz normal arbeite und letzte Woche zum ersten Mal seit langem eine 5 Tage Woche vor Ort verbrachte. Richtig ungewohnt sind aber die Wochenenden: Ausschlafen und nix tun - ich werde fast unruhig dabei. Aber endlich kann ich zwei lange aufgeschobene Besuche machen.

28.07.2010   Bankenstress
Über den Bankenstresstest wurde viel geschrieben, daß er nur eine Farce zur Beruhigung der Bürger sei und wenig belastbare Resultate enthalten würde. Das ist zwar richtig, aber trotzdem liefert der Stresstest meiner Meinung nach interessante Informationen über den Zustand des Bankensystems. Man muß den Test dazu nur von hinten aufzäumen. Sehen wir uns nur das härteste, das Crashszenario an. Die Ausgangspunkte sind hierbei:
- Wirtschaftswachstum 2010: +0.2%, 2011: -0.6%
- Anstieg der Rendite der Staatsanleihen im Schnitt um 30 Basispunkte, also 0,3%. Dies enspricht einem Kursverlust im niedrigen einstelligen Bereich!
- Nur Anleihen im Handelsbuch werden berücksichtigt, nicht die im Bankenbuch (letztere werden bis zur Fälligkeit gehalten).
In diesem Szenario sind 8% der Banken durchgefallen. Ich gehe davon aus, daß die Szenariogrenze so gewählt wurde, daß dies nur wenige Banken betrifft, das Szenario aber möglichst "hart" aussieht. Wird der Test nur etwas verschärft, ist deshalb mit einem starken Anstieg der Ausfälle zu rechnen, was auch an der Resteigenkapitalquote der Banken zu erkennen ist, die meist zwischen den geforderten 6% und 10% liegt.
Für mich sind folgende Risiken zu erkennen:
Stärkerer Renditeanstieg der Staatsanleihen als 0.3%. Durch die höhere Bewertung des Ausfallrisikos stieg die Rendite auf (10 jährige) griechische Staatsanleihen um 4%, was zur Kurshalbierung führte. Weitaus massiver als die ca 3% Kursverlust aus dem Crashszenario! Der Anstieg könnte ausser durch eine ehöhte Risikoeinschätzung auch z.B. durch eine Anhebung der Leitzinsen verursacht werden, auch wenn dieser Schritt wegen der Politikabhängigkeit der EZB derzeit nicht erwartet wird.
Ein Übergang vom angenommenen minimalen Wachstum bzw der schwachen Rezession zu einer stärkeren (Deutschland 2009: -5%) würde über sinkende Staatseinnahmen und daraus folgender ansteigender Neuverschuldung vermutlich ebenfalls zu einem Anstieg der Rendite auf Staatsanleihen führen.
Ausfall eines Staatsschuldners und Haircut bei Staatsanleihen Die Banken halten meist nur einen kleinen Teil des Bestands an Staatsanleihen im Handelsbuch. Ein Ausfall müßte sofort zu Bewertungsanpassungen auch im Bankenbuch führen, wodurch die optimistische Herausnahme desselben aus dem Stresstest hinfällig wäre. Wahrscheinlich hätte schon der Ausfall eines kleineren Schulders deshalb einen massiven Rückgang der Eigenkapitalquote zur Folge.
Als Haircut wird bei Griechenland ein sehr optimistischer Wert von 23%, bei Spanien 12% angenommen. Wenn man bedenkt, daß bei der gemeinsammen Währung der Unterschied in der Rendite nur durch die Ausfallwahrscheinlichkeit entsteht, ist der vom Markt angenommene Abschlag und damit der Haircut bei den griechischen Anleihen wesentlich höher.
Dominoeffekt bei Banken Dieser Effekt, der in Form von Eigenkapital- oder Liquiditätsproblemen durch den Ausfall einzelner Banken bei deren Gläubigerbanken entstehen kann, wird gar nicht berücksichtigt.

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